Seit dem Jahr 2013 betreiben wir, Nathalie Weiss-Busque und Thomas J. Weiss, in der Ebene zwischen Schwarzwald und Rhein, nicht weit von Baden-Baden, eine kleine Imkerei mit rund 20 Völkern.

Über das ganze Bienenjahr hinweg achten wir auf eine besonders schonende Betriebsweise: Wir passen uns der Kreatur, ihrem Lebensraum und ihren Lebensäußerungen an und greifen nicht mehr ein als unbedingt nötig.

Diese Liebe zur Natur merkt man auch unserem Bio-Honig an, den wir seit 2018 in Demeter-Qualität anbieten.

Regional

Die Bienen aus unseren Wirtschaftsvölkern fliegen in Rheinmünster-Schwarzach, in unmittelbarer Nähe der romanischen Klosterkirche aus dem 13. Jahrhundert und ihres Klostergartens. Die Umgebung ist von Obstwiesen geprägt, von Gärten, kleinen Wäldern, Hecken und Feldern.

 

 Wir sind Standortimker und bewegen unsere Völker nur selten, das schont Ressourcen und kommt den Bedürfnissen unserer Bienen entgegen, die ihren Rhythmus an unseren Standort angepasst haben.

Aus Prinzip ernten wir keine Sortenhonige: Unser Ziel ist stets die natürliche Vielfalt – dies umfasst die größtmögliche Vielfalt natürlicher Inhaltsstoffe in unseren Produkten.

 

Dadurch, dass wir unseren Honig im Jahresverlauf zu drei unterschiedlichen Zeitpunkten ernten, können wir unseren Kunden dennoch drei Sorten Honig anbieten, die sich – von blumig bis kräftig – in ihren komplexen Duft- und Geschmacksnoten deutlich voneinander unterscheiden und die Vielfalt unserer Kulturlandschaft repräsentieren.

 

Natürlich

 Wir imkern im ungeteilten Brutraum: Die Bienenkönigin kann sich in unseren Holzbeuten bewegen wie in einer natürlichen Baumhöhle. Ein metallenes Gitter, mit dem viele Imker die Königin von der Eiablage im Honigraum abhalten, setzen wir nicht ein.

 

Weil eine Hauptquelle für Fremdstoffe in Volk und Honig fremdes Bienenwachs ist und weil sich Chemikalien über Jahre hinweg im Wachs ablagern und so in den Honig gelangen könnten, lassen wir unsere Bienen selbst produzieren. Sie haben von Natur aus einen starken Bautrieb, den wir keinesfalls unterdrücken wollen – auch wenn dadurch weniger Honig produziert wird.

Ihren Brutraum gestalten die Bienen selbst und in natürlichen Formen, altes Wachs wird von uns regelmäßig entfernt. Im Honigraum kommt es nach einem sorgfältigen Reinigungsprozess noch einmal in vorgeformten Mittelwänden zum Einsatz, bevor es unsere Imkerei verlässt.

 

Im Herbst füttern wir unsere Bienen mit einem Sirup aus Kamillentee, Bio-Zucker und eigenem Honig. Wir gleichen damit die Verluste aus, die wir den Völkern durch die Honigentnahme zugefügt haben, und bringen sie gut über den Winter.

 

Beim Kampf gegen die Varroamilbe setzen wir ganz auf organische Säuren. Würden wir nichts gegen diesen aus Ostasien eingeschleppten Parasiten unternehmen, würde er unsere Bienenvölker in kurzer Zeit so schwächen, dass sie sterben müssten.

Je nach Befall und Bienenvolk behandeln wir deshalb mit Milchsäure, Ameisensäure und Oxalsäure – diese Säuren kommen (in geringer Konzentration) bereits von Natur aus im Honig vor.

 

Bienengerecht

 Wir sind Verfechter der „Bienengerechten Imkerei“ – einer den natürlichen Bedürfnissen der Bienen angepassten Methode zu imkern, die von allen Demeter-Imkereien angewandt wird. Zwar führt diese Methode zu höherem Arbeitsaufwand und zu höheren Produktionskosten, unserer Meinung nach aber auch zu einer nachhaltigeren Betriebsweise, zu wertvolleren Bienenprodukten und nicht zuletzt zu mehr Freude am Imkern.

 

Stets versuchen wir, dem „Bien“, dem Superorganismus Bienenvolk, in seiner natürlichen Lebensweise gerecht zu werden. Insbesondere unterdrücken wir im Gegensatz zu konventionellen Imkern den Schwarmtrieb eines Volkes nicht, auch wenn uns dadurch die Honigernte für ein komplettes Jahr verloren gehen kann.

Im Akt des Schwärmens erneuert sich ein Bienenvolk selbst, es gewinnt an Vitalität und an Resistenzfähigkeit gegenüber Krankheiten. Es steuert diesen Prozess bewusst aus sich heraus und auf Grund seiner Bedürfnisse. In diesem Fall sollte der Imker unserer Meinung nach Demut walten lassen und dem Bienenvolk zutrauen, dass die lebensstiftenden Prozesse, die diesen Organismus hervorgebracht haben, besser funktionieren als seine Handwerkskunst.

 

Im Sinne eines bienengerechten Umganges mit unseren Bienenvölkern züchten wir keine Königinnen und kaufen auch keine fremde Königinnen zu. Unsere Königinnen sind von den Bienen auf natürliche Weise hervorgebracht worden, sind resistente Mischlinge unterschiedlicher Landrassen und werden auf natürliche Weise begattet.

 

Ohne Zucht kommen allerdings auch wir nicht aus: Der Imker verhindert durch die intensive Pflege seiner Bienen natürliche Ausleseprozesse, die auf die Dauer zu einem immer schwächeren Genpool führen würden. Wir benoten deshalb jedes unserer Völker mehrmals im Jahr und lösen die schwächsten im Herbst auf.